Erster Schritt – Lernt euch in eurem Haus kennen!
Klingelt bei euren Nachbar:innen, informiert sie und organisiert eine Hausversammlung. Nehmt Kontakt zur Vernetzung der Heimstaden-Mieter:innen #StopHeimstaden auf und fragt, ob jemand zu eurer Hausversammlung dazukommen kann.
Setzt einen Emailverteiler für euer Haus auf und haltet euch gegenseitig auf dem Laufenden.
Zweiter Schritt – Vernetzung
Kommt zu den Versammlungen von #StopHeimstaden, bzw. sprecht euch im Haus ab, dass mind. eine:r daran teilnimmt und die anderen anschließend informiert. Bei #StopHeimstaden beschließen wir gemeinsame Forderungen, betreiben eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und halten Kontakte zur stadtpolitischen Bewegung, Politik, Presse und Wissenschaft.
Wenn der Kauf abgeschlossen ist, wird Heimstaden euch anschreiben und mitteilen, dass sie nun euer neuer Vermieter sind und ihr die Miete zukünftig an Heimstaden zu zahlen habt. Aber Achtung: Heimstaden muss einen Nachweis erbringen, dass sie tatsächlich der neue Eigentümer sind. Es muss ein amtliches Dokument vorgelegt werden, dass Heimstaden als neuen Eigentümer ausweist. Oder der ehemalige Eigentümer kündigt den Besitzerwechsel namentlich an. Dann kann Heimstaden eure Mietzahlung einfordern.
Wenn der Kauf noch nicht abgeschlossen ist, kann es sein, dass die Presse darüber berichtet oder ihr von eurem Bezirksamt über den geplanten Verkauf an Heimstaden informiert werdet.
Um ganz sicher zu gehen, könnt ihr zum zuständigen Grundbuchamt gehen. Dort kann man euch sagen, wer als Eigentümer eures Hauses eingetragen ist
Infoblatt des Berliner Mietervereins zur Einsichtnahme der Mieter:in ins Grundbuch:
Heimstaden ist eines der sowohl in Schweden als auch in Europa größten Wohnungsunternehmen und agiert europaweit. Der Konzern ist starkt verzweigt.
Der Mutterkonzern ist die Aktiengesellschaft Heimstaden AB. Sie wird von dem Milliardär und (Finanz-)Abenteurer Ivar Tollefsen kontrolliert.
Heimstaden AB besitzt 38 Prozent an Heimstaden Bostad, hält aber mehr als 50 Prozent der Stimmen und damit die Kontrolle über das Unternehmen. Heimstaden hat mehrere größere Miteigentümer eingebunden, oft schwedische Renten- und Versicherungsgesellschaften, wie Alecta und Folksam, die 62 % von Heimstaden Bostad besitzen. Der Wert der Immobilien von Heimstaden Bostad belief sich im Sommer 2023 auf insgesamt 340 Milliarden schwedische Kronen (30,60 Milliarden Dollar).
Heimstaden besitzt rund 162.000 Wohnungen in zehn Ländern, davon fast 30.000 Wohnungen in Deutschland, davon wiederum über 20.000 in Berlin.
Heimstaden bemüht sich um ein positives Image, sorgt bei uns Mieter:innen jedoch für viel Unmut und verweigert in der Praxis soziale Vereinbarungen zum Schutz von uns Mieter:innen und hat sogar die Unterschrift unter das magere "Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen" (www.berlin.de/sen/bauen/neubau/buendnisse) verweigert.
Ebenso verweigert Heimstaden die vom ZIA (Zentraler Immoblinen Ausschuss) akzeptierte Kappungsgrenze von max. 11 % bei Mieterhöhungen, obwohl Heimstaden Mitglied des ZIA ist.
Aus anderen Städten, vor allem aus Hamburg, Oslo und Malmö, kommen Informationen über Heimstaden, die wir auch aus Berlin kennen und typisch sind für die Vorgehensweise profitorientierter Immobilienkonzerne: Vernachlässigung der Häuser, Umwandlung in Eigentumswohnungen, Nichteinhaltung von Vereinbarungen und vieles mehr.
In den Niederlanden ist zu beobachten, wie Heimstaden versucht, massiv Druck auf die Politik und auf die Regierung auszuüben, seit diese einen Mietendeckel mit Absenkung überhöhter Mieten plant.
Demnächst mehr über Heimstaden hier:
Viele Informationen über Heimstaden können der Presse entnommen werden:
Heimstaden ist ein profitorientierter Konzern, der jedes Jahr Dividenden ausschüttet. Wenn Heimstaden Häuser kauft, dann in der Regel nicht aus der Portokasse sondern zu einem großen Teil über Kredite. Heimstaden muss also anschließend das Geld wieder reinkriegen, um zum einen die Kredite abzubezahlen und zum anderen Profite zu machen und ausschütten zu können. Das heißt, wir Mieter:innen müssen rechnen mit: stetig steigenden Mieten, Einsparungen bei der Hausverwaltung und bei den Instandsetzungen. Oder auch mit der Umwandlung in Eigentumswohnungen mit anschließendem Verkauf sowie mit der gezielten Wertsteigerung der Grundstücke, die nichts anderes ist als eine Spekulation mit dem Grund und Boden, auf dem unsere Häuser stehen. Wir Mieter:innen sind für Heimstaden lediglich Mittel zum Zweck für hohe Gewinne und Dividendenausschüttungen.
Doch es gibt das Menschenrecht auf Wohnen! Niemand darf mit einem Menschenrecht bzw. mit dem Grundbedürfnis nach Wohnen Profit machen. Das widerspricht dem ethischen Grundsatz jeder freien Gesellschaft.
Nein! Es gab im Februar 2022 in den Niederlanden ein größeres Datenleck bei einem Softwareanbieter, bei dem Heimstaden Mieter:innen-Daten in einer Cloud gespeichert hatte.
Daraufhin musste Heimstaden zugeben, dass die Möglichkeit bestand, dass dabei sensible personenbezogene Daten von Mieter:innen oder ehemaligen Mieter:innen von Heimstaden preisgegeben wurden.
Du solltest also selbst dafür sorgen, dass Heimstaden so wenig Daten wie möglich von dir bekommt.
Vorsicht ist insbesondere geboten bei:
- Wohnungsvermessung
Es ist darauf zu achten, dass keine 3D-Messgeräte zum Einsatz kommen, da sie die Wohnung quasi abfotografieren und somit auch private Daten von uns Mieter:innen erheben. 2D-Geräte sind dagagen datenschutzrechtlich unbedenklich. Infomiere dich, welche Messgeräte zum Einsatz kommen sollen.
- Mieterhöhung
Heimstaden benutzt QR-Codes auf Papier oder Action-Buttons in Emails, um per Klick oder Scan uns Mieter:innen zur schnellen Zustimmung zu verleiten. Datenschutzrechtlich ist dieses Vorgehen äußerst fraglich.
- Mieter:innen-Befragung
Heimstaden verschickt jährlich Fragebögen, um unsere Zufriedenheit als Mieter:innen zu erfragen. Und obwohl die Fragebögen eine anonymisierte Abfrage suggerieren, sind sie tatsächlich durchnummeriert. Also Vorsicht bei der Antwort, Heimstaden kann sie euch zuordnen.
Löschung von Daten
Du bist berechtigt von Heimstaden zu fordern, unrechtmäßig erhobene Daten (z.B. aus 3D-Wohnungsvermessungen) oder früher von dir gegeben persönliche Kontaktdaten (z.B. Telefonnummer, Emailadresse) zu löschen, bzw. nicht mehr zu benutzten. Sollte Heimstaden dem nicht nachkommen, kannst du dich an die Berliner Datenschutzbehörde wenden:
Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit
Alt-Moabit 59-61
10555 Berlin
Du hast jederzeit das Recht, bei Heimstaden ein Auskunftsersuchen nach DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) zu stellen.
Die Verbraucherschutzzentrale stellt eine Vorlage zur Verfügung:
www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2019-10/Auskunft_nach_Art._15_DSGVO.pdf
Einen Musterbrief zum DSGVO-Auskunftsersuchen bei Heimstaden gibt es auch auf unserer Website:
Die Adresse für das Auskunftsersuchen lautet:
Heimstaden Germany GmbH
Datenschutzbeauftragte / Datenschutzbeauftragter
Erkelenzdamm 11-13
10999 Berlin
Ihr könnt die Antworten von Heimstaden anschließend der Berliner Datenschutzbehörde vorlegen und prüfen lassen:
Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit
Alt-Moabit 59-61
10555 Berlin
Mehr Infos bei der Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit: